Inhaltsverzeichnis
1.
Worum geht es?
2.
Symptome - Wie erkenne ich Cushing (ECS)
3.
Ursachen - Was passiert im Körper?
4.
Was kann man tun?
5.
Wiederherstellung des natürlichen Ablaufs
6.
Fragen - Antworten - Fazit
Worum geht es?
Die Bezeichnung PPID (Pituitary pars intermedia dysfunction) deutet auf den betroffenen Bereich, eine Störung in der
Hirnanhangdrüse. Diese wirkt sich so aus, dass die Nierennebenrinde durch das Hormon ACTH ständig angeregt wird
,Cortisol zu erzeugen.
Dies ist ein normaler und ganz wichtiger Vorgang, der z.B. durch Stress bei einem Fluchtreflex ausgelöst wird. Die erhöhte
Cortisol Ausschüttung führt zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels und mobilisiert Energiereserven. Im Normalfall
reguliert die erhöhte Cortisol Menge die ACTH-Ausschüttung (ACTH = adrenokortikotrope Hormon) und es stellt sich ein
Gleichgewicht ein.
Im Falle von Cushing funktioniert diese Regulierung nicht. Das Pferd befindet sich im Dauerstress, der die Wirkung des
Immunsystem deutlich reduziert. Cushing selbst ist nicht lebensbedrohlich, jedoch die Krankheiten, die durch die
Schwächung der Immunabwehr entstehen, können es sein.
Symptome – Wie erkenne ich Cushing?
Das Equine Cushing Syndrom tritt vor allem bei Pferden ab einem Lebensalter von 12 bis 15 Jahren auf. Es ist ein schleichender Prozess und häufig zu Beginn
unerkannt. Deshalb sehr aufmerksam sein, wenn der Fellwechsel untypisch verläuft. ECS macht sich bemerkbar durch:
•
Störungen des Fellwechsels, verspätet, länger anhaltend, ganzjährig langes, lockiges Fell (Hirsutismus)
•
Schwitzen ohne Belastung
•
Fettdepots über der Augenhöhle,
•
Wasseraufnahme mit vermehrtem Harnabsatz
•
Sehstörungen, vermehrte Bildung von Tränenflüssigkeit
•
Abmagerung und Muskelschwund
•
Abgeschlagenheit
•
Gestörte Immunabwehr
•
Bindegewebsschwäche
Viele der betroffenen Pferde erleben eine Fettumverteilung, so dass sich Fettpolster an
Mähnenkamm, Kruppe und in der Lendengegend bilden. In späteren Stadien magern sie
dann meist extrem ab, verlieren an Muskelmasse und leiden an Osteoporose und
Bindegewebsschwäche. In der Folge kann daraus Hufrehe entstehen, was bei 70% der
Pferde mit Hormonstörungen der Fall ist.
Treten mehrere der beschriebenen Symptome auf, sollte ein Bluttest gemacht werden. Dies kann durch einen/eine
Tierärzt/in oder Heilpraktiker/in erfolgen. Mittels einer Blutanalyse wird der ACTH-Wert ermittelt. Die Messung gibt
einen Anhalt, denn der Wert schwankt im Tages- und Jahresverlauf. Auch hat Stress, wie beschrieben, eine enorme
Auswirkung auf den Wert. Die nachstehende Tabelle zeigt die möglichen Schwankungsbreiten.
Bildnachweise
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WDT
Hilft die Naturheilkunde beim Equinen Cushing Syndrom wirklich?
Erhält ein/e Pferdebesitzer/in vom Tierarzt die Diagnose Cushing, dann ist das zunächst ein Schock. Das Equine Cushing
Syndrom (ECS) oder auch PPID (Pituitary pars intermedia dysfunction) gilt schließlich als unheilbare Krankheit. Dieser
Artikel erklärt um was es sich handelt, wie man es erkennt und vor allem, was getan werden kann, um dieser Krankheit mit
natürlichen Mitteln zu begegnen.
Hinweis: der Wert kann in zwei Maßeinheiten angegeben werden: pg/ml oder pmol/l. Die Umrechnung ist einfach: (pg/ml) x 0,2202 = (pmol/l), oder pmol/l / 0,2202 =
(pg/ml).
Gehandelt werden sollte schon im Verdachtsfall, denn je früher der natürliche Ablauf unterstützt wird, desto höher sind die Erfolgschancen. Um besser zu verstehen, was
getan werden muss, werfen wir einen Blick in den Körper.
Ursachen – Was passiert im Körper?
Die Ursache für diese Veränderungen ist, wie eingangs erwähnt, ein zu hoher Cortisol-Wert im Blut. Cortisol wird in der
Nebennierenrinde gebildet, angeregt durch das Hormon ACTH. Dieses wird über die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) in
den Blutkreislauf gegeben. Gesteuert wird der Vorgang durch den Hypothalamus, der direkt über der Hirnanhangdrüse
liegt.
Um das Hormon ACTH auszuschütten gibt der Hypothalamus das CRH (Corticotropin-Releasing-Hormon) frei. Dadurch
erhöht sich die Cortisol-Produktion in der Nebennierenrinde. Damit sie nicht unkontrolliert wächst, hat sich die Natur
einen Regelkreis ausgedacht. Der Cortisol-Spiegel wird an den Hypothalamus und an die Hirnanhangdrüse zurückge-
meldet (HPA-Achse oder HHN-Achse, Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse).
Zuviel Cortisol bewirkt bei gesunden Pferden eine Dämpfung der ACTH-Ausschüttung. Dazu wird der Neurotransmitter
Dopamin benötigt. Fehlt er oder kann er nur unzureichend gebildet werden, wird ungehemmt Cortisol produziert und
führt so zu den oben beschriebenen Auswirkungen.
Nun könnte man ja auf den Gedanken kommen dem Pferd Dopamin zu geben. Aber so einfach ist das nicht, denn
Dopamin kann nicht in das Gehirn gelangen. Das verhindert die Blut-Hirn-Schranke. Das Gehirn ist ein geschützter
Raum. Die Adern, die das Gehirn mit Blut versorgen, sind besonders ausgebildet und lassen nur wenige Stoffe durch.
Was kann man tun?
Vor allem keine Panik! Es gibt Methoden, mit denen man die Erkrankung positiv beeinflussen kann. Einen wichtigen Hinweis gibt die wissenschaftliche Beobachtung,
dass Cushing bei Pferden, die in freier Wildbahn leben, so gut wie nicht auftritt. Das legt den Schluss nahe, dass es etwas mit der modernen Haltungsform und dem
verfügbaren Futter zu tun hat. Man muss sich immer wieder vergegenwärtigen, dass der Körper sämtliche Hormone, Enzyme, Aminosäuren etc., die er zur Regelung
seiner Körperfunktionen benötigt, über hunderte von Millionen Jahren gelernt hat, aus der verfügbaren Nahrung zu resorbieren (aus dem Futter auslösen). Fehlen diese
Grundstoffe, die in den verschiedenen Kräutern und Pflanzen enthalten sind, läuft etwas schief. Im nächsten Abschnitt werden wir uns näher damit befassen, wie diese
Dämpfung der ACTH-Ausschüttung genau funktioniert und welche Grundstoffe dazu nötig sind, um den natürlichen Regelkreis wieder zu aktivieren.
Wiederherstellung des natürlichen Ablaufs
Dopamin wird im Körper gebildet. Der Ursprung ist Tyrosin, eine Aminosäure, die in verschiedenen Pflanzen vorhanden ist und mit dem Futter aufgenommen wird.
Tyrosin kann die Blut-Hirnschranke überwinden. Im Gehirn wird es zu Dopamin gewandelt und für den Bedarfsfall gespeichert. Dopamin ist im Körper auch die Vorstufe
von Noradrenalin und Adrenalin, insofern ein äußerst wichtiger Baustein.
Wird dem Gehirn ein zu hoher Cortisol-Wert gemeldet, so gibt es Dopamin frei. Dies setzt
sich auf die ACTH-Rezeptoren im synaptischen Spalt und blockiert diese. Damit wird die
ACTH-Ausschüttung gedämpft.
Man kann das mit einem Wasserhahn vergleichen, der allerdings im Normalfall voll geöffnet
ist. Kommt die Meldung „zu viel Cortison“, wird er zugedreht, bis sich ein Gleichgewicht
einstellt. Das Zudrehen übernimmt das Dopamin.
Mit diesem, von der Natur fein eingerichteten Mechanismus, kann sich der Organismus auf sich
ändernde Bedingungen einstellen, also auch auf die jahreszeitlichen Unterschiede.
Die Ursachen für einen Mangel an Dopamin können durchaus ein Mangel an Tyrosin im Futter oder das
fehlende Vermögen diese Aminosäure aus dem Futter zu resorbieren (aus dem Futter auslösen) sein.
Letzteres wird unterstützt durch die Beobachtung, dass Cushing in überwiegender Häufigkeit bei älteren Pferden (ab 12 – 15 Jahre) auftritt, denn mit zunehmendem
Alter geht diese Resorptionsfähigkeit zum Teil verloren. In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, dass der Magen-Darmtrakt intakt ist, denn das unterstützt die
Resorpionsfähigkeit.
Wir haben das Produkt Endogen-Fit C-Control entwickelt, dass genau auf diesen Mechanismus zielt. Es enthält, neben verschiedenen Kräutern
und Vitaminen, den fehlenden Grundstoff in Reinform. Er gelangt deshalb ohne Resorption über den Darm direkt ins Blut und wird im Gehirn zu
Dopamin umgewandelt. Damit wird der natürliche Regelkreis unterstützt und der Cortisol-Spiegel kann im Gleichgewicht gehalten werden.
Fragen - Antworten - Fazit
Kann geeignetes Futter helfen?
Ja, durchaus. Gerade in der Phase mit noch hohem ACTH-Wert sollte auf zucker- und stärkearmes Futter geachtet werden. Auch bei Gras und Heu vorsichtig sein, denn
es enthält Fruktan, dass auch den Zuckerhaushalt beeinflusst. Durch den erhöhten Cortisol-Spiegel ist der Blutzuckergehalt, wie schon ausgeführt, ohnehin deutlich
erhöht. Es gibt verschiedene Hersteller am Markt, die spezielle Mischungen, z.B. Seniorenfutter, anbieten. Das Problem der eingeschränkten Resorptionsfähigkeit wird
dadurch jedoch nicht gelöst.
Was genau ist in C-Control enthalten?
L-Tyrosin
Es ist der absolut notwendige Grundstoff, damit der Körper Dopamin erzeugen kann. In der reinen Form gelangt er direkt über den Darm in die Blutbahn. Also ohne
Resorption aus den Futterbestandteilen, die u.U. gestört sein kann.
Apfelessig
Er ist nicht nur gut für den Magen, sondern ihm wird nachgesagt, dass er Blutzuckerzitzen abbauen kann. Gerade im Stadium des akuten Cushings ist der
Blutzuckerspiegel viel zu hoch. Apfelessig kann hier unterstützen.
Hagebutte
Sie hat zahlreiche, wissenschaftlich belegte Wirkungen im Bereich von Arthrose und Schmerzlinderung. In diesem Fall wird sie aufgrund ihres außergewöhnlich hohen
Vitamin C – Anteils verwendet. Dieser wirkt als Co-Faktor um den Umwandlungsprozess zu Dopamin zu unterstützen.
Kieselgur
Es besteht zum größten Teil aus Siliciumdioxid und hat damit enorm positive Wirkungen auf viele Bereiche des Körpers. Im Falle von Cushing sind insbesondere die
positiven Einflüsse auf das Bindegewebe, sowie das Immunsystem von Relevanz.
Xantan
Xanthan ist für Bio-Lebensmittel zugelassen. Es wird als Verdickungsmittel eingesetzt, damit sich die verschiedenen Inhaltsstoffe besser vermischt halten. So kann auf
synthetische Emulgatoren verzichtet werden.
Sind Nebenwirkungen durch C-Control bekannt?
Nebenwirkungen sind nicht bekannt und auch nicht zu erwarten. Dopamin selbst wird im Körper, wenn es nicht in den Vesikeln gespeichert wird, relativ schnell
abgebaut. Deshalb ist auch die Dosierung sehr unproblematisch.
Mein Tierarzt hat mir Prascend® empfohlen.
Prascend® ist wohl das bekannteste Medikament, das im Zusammenhang mit Cushing verordnet wird. Ob es in jedem Fall erforderlich ist, kann bezweifelt werden. Nur
die allerwenigsten Pferde haben tatsächlich einen Tumor im Kopf. Es enthält als wesentlichen Bestandteil Pergolid. Dieser wirkt als Dopamin-Agonist, d.h. er tut so als
wäre er Dopamin. Auch er blockiert die Rezeptoren im synaptischen Spalt, je nach Höhe der Dosierung eine mehr oder weniger große Anzahl, als festen Wert. Um bei
dem Bild des Wasserhahns zu bleiben, dieser wird auf eine feste Einstellung gedreht. Wichtig bei dieser Behandlung ist, dass die Dosis stetig justiert werden muss, denn
über die Zeit ändert sich der Bedarf. Eine ständige Kontrolle der Blutwerte ist unerlässlich. Liegt tatsächlich ein Tumor vor, ist dieses Medikament allerdings unerlässlich.
Sprechen Sie mit ihrem/er Tierarzt/ärztin über die beschriebenen alternativen Möglichkeiten.
Gibt es Nebenwirkungen durch das Medikament Prascend®
Es wird zum Teil über erhebliche Nebenwirkungen berichtet. Wichtige Hinweise gibt die Packungsbeilage. Prascend® enthält den Wirkstoff Pergolid. Dieser wurde bis
2011 beim Menschen zur Behandlung von Parkinson eingesetzt, musste aber aufgrund der sehr hohen Nebenwirkungen vom Markt genommen werden.
Wie lange muss ich die Ergänzungsmittel oder Medikamente geben?
Bei sämtlichen Verfahren müssen die Mittel lebenslang gegeben werden.
Gibt es weitere unterstützende Maßnahmen?
Ja, absolut. Auf zwei ist besonders hinzuweisen.
Bewegung
Wie schon erwähnt ist Cushing bei Pferden in der freien Natur noch nicht beobachtet worden. Da gibt es sicher einen Zusammenhang mit dem verfügbaren Futter,
insbesondere den Kräutern, aber um sie zu finden, müssen die Pferde 20 – 30 km täglich laufen. Viel Bewegung unterstützt die Gesundung erheblich.
Darm
Der Darm ist das entscheidende Organ um die lebenswichtigen Stoffe aus der Nahrung in den Blutkreislauf zu überführen. Ihm sollte deshalb größte
Aufmerksamkeit geschenkt werden. Endogen-Fit Basis und –Kur unterstützen hier besonders.
Wann kann ich mit einer Besserung rechnen?
Egal bei welchem Verfahren, Änderungsprozesse im Körper verlaufen langsam. Man rechnet mit 6 – 8 Wochen bevor man Veränderungen sieht.
Fazit
Auch wenn die Diagnose Cushing zunächst ein Schock ist, Panik ist unangebracht. Es gibt sehr gute Möglichkeiten, nicht nur medikamentöse, sondern vor allem auch die
beschriebenen naturheilkundlichen, dieser Erkrankung zu begegnen. Allerdings sind schnelles und konsequentes Handeln unerlässlich. Je eher begonnen wird, desto
höher sind die Erfolgsaussichten.