Verzögerter oder ausbleibender Fellwechsel, gekräuseltes Fell, Abmagerung und
Muskelschwund, am Ende unter Umständen Hufrehe, all das sind Anzeichen für
das Equine Cushing Syndrom (ECS). Die
Ursache ist ein “entgleister“ Hormonhaushalt,
ausgelöst durch zu viel Cortisol. Cortisol ist ein
Stresshormon und wird in Gefahrensituationen
vom Körper erhöht
freigegeben. Zur schnellen
Energiebereitstellung steigt
dann der Blutzuckerspiegel,
Fett wird abgebaut, die
Schmerzschwelle gesenkt.
Das Pferd ist zu Höchstleistungen bereit, ein Mechanismus
zum Überleben. Wird dies jedoch ein Dauerzustand, dann
kommt der Hormonhaushalt durcheinander.
Das Problem: Dopaminmangel.
Die wichtigen Vorgänge im Körper werden vom Gehirn gesteuert. So auch die
Menge an Cortisol, das im Blut zirkulieren soll um die verschiedensten Vorgänge
auszulösen. Es wird in der Nebennierenrinde produziert, gesteuert durch das vom
Gehirn (Hirnanhangdrüse) ausgehende Hormon ATCH (Adrenokortikotropes
Hormon). Auf einen hohen ACTH-Wert folgt eine
hohe Cortisol Produktion.
Über einen Rückkopplungspfad misst das Gehirn
die Menge an Cortisol und kann so den
gewünschten Wert einstellen.
Das funktioniert aber nur, wenn Dopamin im
Gehirn vorhanden ist. Es hat einen dämpfenden
Einfluss in Richtung Hirnanhangdrüse und
drosselt so die Produktion des Hormons ACTH
und damit die Cortisol Produktion. Fehlt Dopamin
bleibt der ACTH-Wert hoch und die Cortisol
Produktion läuft ungehindert weiter.
Eine detailliertere Darstellung der Abläufe finden Sie hier
Was kann man tun?
Zunächst muss man wissen, dass es sich hierbei um eine Aufgabe handelt, die
lebenslang durchgeführt werden muss. Die Beobachtung, ebenso wie die Gabe
entweder von Medikamenten oder von Naturprodukten, muss dauerhaft
geschehen.
Es gibt eine medizinische Lösung durch das Medikament Prascent®. Es ist ein
Dopamin-Agonist, d.h. es tut so,
als wäre es Dopamin. Damit kann
eine dauerhafte, feste Dämpfung
erreicht werden. Der natürliche
Regelprozess funktioniert damit
jedoch nicht.
Sprechen Sie dazu Ihren / Ihre
Tierarzt /-ärztin an.
Die Naturheilkunde unterstützt den natürlichen Regelprozess. Dopamin wird
über verschiedene Stufen aus der Aminosäure L-Tyrosin, die normalerweise im
Futter vorhanden ist, vom Körper hergestellt. Fehlt dieser Grundstoff oder ist das
ältere Pferd nicht mehr in der Lage diesen aus dem Futter zu extrahieren, so muss
das Futter damit ergänzt werden. L-Tyrosin kommt sodann
über das Blut in das Gehirn und wird zu Dopamin gewandelt
und gespeichert. Bei Bedarf steht es jetzt für den natürlichen Regelkreis zur
Verfügung.
Zusätzliche Maßnahmen:
Cushing tritt vermehrt bei älteren Pferden (ab dem 12. Lebensjahr) auf. Mit
zunehmendem Alter geht die Fähigkeit, sämtliche zum Leben notwendigen Stoffe
aus dem Futter zu extrahieren, langsam verloren. Neben der
Futterergänzung sollte auch der Darm, insbesondere die
Darmflora gestärkt werden. Dies kann in hohem Maße den
Stoffwechsel unterstützen.
Hufrehe als Folge eines
unbehandelten Cushingsyndroms