Ablauf einer allergischen Reaktion
Eine allergische Reaktion ist die Antwort
des Immunsystems auf einen Teil der
Nahrung, einen Insektenstich, Pollen,
Staubkorn…..etc. Diese Antwort kann
leicht ausfallen, indem man ein Kribbeln
im Mund verspürt, oder schwer, dass ein
Wespenstich in den Hals zu einer derart
großen und schnellen Schwellung führt,
dass die Atmung unmöglich wird und man
erstickt. Das ist nicht nur beim Menschen
so, sondern bei allen Lebewesen, also
auch bei unseren Pferden. Verantwortlich
dafür ist das Immunsystem, das uns
Lebewesen schützt, aber bei einer
falschen Reaktion sogar töten kann.
Was ist dieses Immunsystem?
Es sind Milliarden von Zellen, überall im
Körper verteilt, für sich genommen
„dumm“, aber im Zusammenspiel höchst
intelligent und wirkungsvoll. Dieses
Immunsystem hat sich vor etwa eine
Milliarde Jahren entwickelt. Warum
wissen wir so wenig darüber? Die
genaueren Erkenntnisse wurden erst in
der zweiten Hälfte der 20. Jahrhunderts
gesammelt und bis heute sind
wesentliche Funktionen nicht
abschließend erforscht.
Bei allen höheren Lebewesen besteht das
Immunsystem aus zwei Teilen, dem
angeborenen und dem adaptiven
(erworbenen) Immunsystem. Das
angeborene Teil ist die erste
Verteidigungslinie und immer das Teil,
welches die Arbeit macht. Das adaptive
Teil entwickelt sich nach der Geburt und
hat hoch spezialisierte Abwehrzellen, die
im Falle des Falles das angeborene
Immunsystem bei seiner Arbeit
unterstützen. Dieses Teil kann auch
einmal erarbeitete Abwehrstrategien
speichern (in sog. Gedächtniszellen) und
bei erneutem Auftreten der Gefahr sofort
die Gegenreaktion einleiten.
Wie entsteht eine Allergie?
Eigentlich soll uns das Immunsystem
schützen, aber hier läuft etwas komplett
schief. Verantwortlich dafür ist das
adaptive Immunsystem, konkret
bestimmte B-Zellen. Ein Verfahren das
eigentlich zur Bekämpfung von Parasiten
vorgehalten wird spielt hier „verrückt“.
Überwindet ein Allergen (das ist der die
Allergie auslösende Stoff) die
Hautbarriere oder die Schleimhaut im
Maul oder Darm, dann reagieren diese B-
Zellen darauf. Sie docken mit ihren
Rezeptoren (das ist eine Art Fühler) daran
an und beginnen IgE Antikörper gegen
das Allergen zu produzieren. Warum die
B-Zellen das bei manchen Lebewesen
machen, bei anderen nicht ist leider
unbekannt. Aber sehr genau erforscht ist
das was jetzt passiert. Und hier greifen
wir mit Endogen-Fit® ImuPlus
wirkungsvoll ein.
Was läuft schief?
Das Allergen ist im Körper (1) und das
Fatale ist, nach außen hin merken wir
noch nichts. Aber innen drin laufen die
Kampfvorbereitungen auf Hochtouren(2).
Die von den B-Zellen produzierten IgE
Antikörper schweben im Blut. Sie alleine
können nicht viel ausrichten, nach 1 bis 2
Tagen lösen sie sich auf. Wären da nicht
die Mastzellen. Das sind noch gesicherte
„Bomben“, voll von Histamin, Zytokinen
und anderen Substanzen (3). Sie docken
sich an das Hinterteil des IgE Antikörpers
an, womit sich deren Lebensdauer auf
Wochen bis Monate verlängert (4). Jetzt
sehen die Mastzellen aus wie Igel,
schweben durch das Blut auf der Suche
nach dem Allergen.
Treffen sie darauf, dann platzt die Bombe
(5)
Die IgE Antikörper befehlen der Mastzelle
die Degranulation, d.h. sie entleeren sich
und schütten das Histamin aus. Dieser
Botenstoff sagt den Blutgefäßen sich
zusammenzuziehen und Flüssigkeit ins
Gewebe strömen zu lassen. Das ergibt
eine Schwellung, Rötung, Wärme und
den Juckreiz oder ein Kribbeln. Dieser
Entzündungsprozess dient dazu Raum für
die Immunzellen zu schaffen, damit sie
den Feind besser bekämpfen können.
Nur ist hier eigentlich nichts zu
bekämpfen!
Das ist es was schief läuft.
Und damit nicht genug. Sind die
Mastzellen erst einmal leer, dann müssen
sie sich zunächst wieder auffüllen. Das
dauert. In diese Lücke springen andere
Zellen, die Basophile. Sie schweben
normalerweise ruhig im Blut, werden jetzt
durch die Zytokine "angelockt" und haben
auch Rezeptoren für das IgE. Sie
verlängern die Entzündung und damit die
Schwellung.
Je nachdem worauf die allergische
Reaktion beruht hat sie unterschiedliche
Folgen.
Beim Sommerekzem ist der Auslöser ein
Insektenstich. Der entstehende Juckreiz
hat zur Folge, dass sich das Pferd
scheuert. Dadurch wird die Haut
durchlässiger für Bakterien und die rufen
das angeborene Immunsystem auf den
Plan, denn jetzt ist wirklich etwas zu
bekämpfen. Erst dadurch eskaliert die
Situation.
Bei einer Pollenallergie reagiert das
Pferd auf bestimmte Gräserpollen,
aufgenommen durch die Atmungsorgane.
Das kann zu Irritationen der Haut führen,
zu Nasenlaufen etc., aber auch zum
Equinem Astma.
Eine Allergie geben Staub, Milben,
Stallluft, ebenfalls aufgenommen über
die Atmungsorgane, kann zu Equinem
Asthma führen, wodurch die Atmung
erschwert wird und es zu Nasenausfluss
kommt. Bei länger anhaltender Belastung
kann dies chronisch werden und führt zu
irreversiblen Vernarbungen der
Bronchien. Damit ist die Atmung
dauerhaft erschwert bis fast unmöglich.
Eine sehr schlimme Situation.
Das Immunsystem (sehr
vereinfachte Darstellung)